Rechtsschutzversicherungen im Vergleich bei Stiftung Warentest

Acht gut, drei ausreichend, 34 im durchschnittlichen Niemandsland

Im August 2009 hat Stiftung Warentest einen Versicherungsvergleich zum Thema Rechtsschutz veröffentlicht. Im Ganzen konnte die Abteilung „Finanztest“ acht Mal das Prädikat „gut“ vergeben, die meisten erhielten ein „befriedigend“ und drei Rechtsschutzversicherungen wurden mit „ausreichend“ gerügt. Beim Test der Rechtsschutzversicherungen standen 35 Anbieter mit  insgesamt 45 Tarifen für Rechtsschutz im Vergleich, wobei der Test bei allen Teilnehmern offenbarte: Rundumschutz ist eine Utopie. Wir fassen für Sie den Test der Rechtsschutzversicherungen zusammen.

Test-Kriterien

Die Maßstäbe beim Rechtsschutzversicherungs-Vergleich von Stiftung Warentest

„Finanztest“, eine Unterabteilung von Stiftung Warentest, hat insgesamt 35 Anbieter von Rechtsschutzversicherungen mit insgesamt 45 Tarifen anhand von 21 Kriterien verglichen. Der Einfachheit halber lassen sich die Merkmale zum Vergleichen in 4 Hauptgruppen unterteilen.

• Juristische Leistungen der Rechtsschutzversicherungen
• Kundennähe und Kundenfreundlichkeit
• Familiäre Einbeziehung im Rechtsschutz
• Zahlungen und Auszahlungen der Versicherungsparteien

Testsieger

„Gut“ mit einer eins vor dem Komma beim Rechtsschutzversicherungs-Vergleich

Die Rechtsschutz Union/Alte Leipziger überzeugte die Tester mit ihrem Tarif T07 erweiterte Leistungen und wurde folgerichtig mit 1,8 bewertet –„gut“ gemacht! Das Paket ist im Preisvergleich zwar das zweitteuerste (ab 311 €), überzeugt aber durch die angebotenen Leistungen. Die juristischen Leistungen werden fast alle abgedeckt und das Unternehmen glänzt durch Kundennähe und der billigsten Selbstbeteiligung – 100 €, statt wie bei allen anderen Versicherungsunternehmen 150 €.

Dahinter folgen drei wertungsgleiche Anbieter von Rechtsschutzversicherungen: Auxilia, DAS (Tarif: Optional) sowie HDI-Gerling (Tarif: Ideal) – allesamt bekommen das Prädikat „gut“ mit einer glatten 2,0 verliehen.

Testverlierer

Abgeschlagen mit einer peinlichen 4,1 Note

GVO Gegenseitigkeit schnitt im Rechtsschutzversicherungs-Vergleich am schlechtesten ab. Zusammen der DA Direkt, bilden die beiden Versicherer das Duett der Verlierer – nur diese beiden Rechtsschutzversicherer verlangen die Selbstbeteiligung mehrmals. Trotz 150 € Selbstbeteiligung und stolzen 280 € für das Privat-, Berufs- und Verkehrsrechtsschutz-Paket, werden die Test-Kriterien kaum abgedeckt. Lediglich eine Leistung (Teilnahme am Verfahren des Versicherungsombudsmanns) wird ohne Einschränken garantiert. Mit der Note 4,1 scheint der Versicherer noch mit einem blauen Auge davon gekommen zu sein.

Besonderheiten im Test

Die großen Anbieter versagen im Test der Rechtschutzversicherungen

Nur die beiden Anbieter der Rechtsschutzversicherungen Roland und DAS konnten unter den großen Kanzleien die Wertung „gut“ auf sich vereinigen. Allianz, Advocard oder Arag verschwinden im Nirvana der Tabelle des Rechtsschutzversicherungs-Vergleichs – nur „befriedigend“.
Mit Sorge betrachten die Tester die Preisentwicklung: Um etwa 25 % haben die Versicherungsunternehmen gegenüber dem letzten Test 2006 angezogen. Man darf gespannt auf die Ergebnisse von 2010 und 2011 sein.

Testteilnehmer

35 Versicherungen mit 45 Tarifen im Vergleich

Beim großen Test von Finanztest wurden 35 Anbieter mit insgesamt 45 Tarife  verglichen. Darunter auch die folgenden namhaften Vertreter:

• HUK Rechtsschutzversicherung
• Allianz Rechtschutzversicherung
• DAS Rechtschutzversicherung
• Continentale Versicherung
• Advocard Rechttschutz

Fazit

Mittelmäßigkeit überwiegt beim Rechtsschutzversicherungs-Vergleich

Insgesamt zeichnet sich ein Bild der Mittelmäßigkeit ab. Egal ob groß oder klein – die Versicherer können sich noch deutlich verbessern. Vor allem in puncto Verbraucherfreundlichkeit ist noch viel Luft nach oben.